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Einkaufen nach Gefühl: Eine Idee für die Offizin


Eine großartige Idee: Das Sortiment nicht mehr nach Warenkategorien zu sortieren, sondern nach den Bedürfnissen der Kunden. Was in ausgewählten Supermärkten seinen Anfang nahm – in denen alles, was man für ein gelungenes Frühstück oder Picknick im Park benötigt, nebeneinander drapiert wurde, macht jetzt Schule: In einer Buchhandlung in Neapel z. B. werden alle Werke unter vier verschiedenen Grundmotiven arrangiert: Freude, Wut, Traurigkeit und Angst. „Emotional Bookstore“ heißt das, geht das Konzept auf, sollen weitere Filialen folgen. Ähnlich der Ansatz in der japanischen Concept Bar „Glass and Words“. Hier wählen sich die Gäste eine Stimmung, die sie als Schriftzug auf einem leeren Glas finden und wenden sich damit an den Bartender. Zur Auswahl stehen alkoholische und non-alcoholic Adaptionen derselben.

Ebenfalls in Japan wurde unlängst ein Emotional Convenience Store eröffnet, ein Kiosk der Kimochi-Kette (Kimochi, jp: = Gefühle). Im Rahmen einer Kunstausstellung fanden sich hier Snacks und Drinks in 46 unterschiedlichen Emotionen verpackt. Diese „Retail Therapy“ soll als Kritik an der Konsumgesellschaft und Hilfestellung zur Verbalisierung der eigenen Innenwelt zugleich verstanden werden. In der Offizin bietet sich diese Idee nicht nur in Bezug auf saisonale Sortimente – von der Heuschnupfenzeit bis zum Winterurlaub – sondern darüber hinaus auch im Hinblick auf bestimmte Erkrankungsthematiken an. Kopfschmerzen, einen grippalen Infekt oder eine Prellung kann ich schließlich auf vielfältige Arten im OTC- und Selbstzahler-Segment bekämpfen: mit homöopathischen Substanzen, Phytopharmaka, unter Zuhilfenahme von Apps oder verschiedenen Heilpraktiken usw. Es lohnt, in Zeiten vielfältiger konkurrierender Verkaufsstätten das eigene Angebote – und dessen Präsentation – immer wieder auf den Prüfstand zu stellen.